Weinmarkt wird versuchsweise zur Fußgängerzone

Aufenthaltsqualität wird erhöht

So könnte der Weinmarkt ab nächsten Sommer aussehen. Studie: Stadt Nürnberg

Die Rathaus-SPD begrüßt den Beschluss, für einen Testzeitraum von zwei Jahren den Weinmarkt zur Fußgängerzone zu machen und den neu gewonnenen Platz mit Sitzmöglichkeiten und Grün attraktiv zu gestalten. „Beim Weinmarktfest hat sich wunderbar gezeigt, wie sehr der Weinmarkt an Aufenthaltsqualität gewinnt, wenn der Autoverkehr mal nicht durchfahren kann. Anwohnerinnen und Anwohner hatten sich schon länger dafür ausgesprochen, hier wieder mehr Platz und weniger Durchfahrtsstraße zuzulassen – das werden wir jetzt ab den kommenden Sommer ausprobieren“, so die SPD-Stadträte Thorsten Brehm und Christine Kayser. Brehm verweist auch auf die positiven Erfahrungen mit der Verkehrsberuhigung, die man jüngst in Gostenhof beim Petra-Kelly-Platz gemacht hat. Dem Entschluss zum Weinmarkt vorausgegangen war eine dreiphasige Bürgerbeteiligung, bei der sich eine Mehrheit für die Verkehrsberuhigung am Weinmarkt ausgesprochen hat. „Mit der Eröffnung des Deutschen Museums am Augustinerhof im nächsten Jahr ist auch noch mehr Fußgängerverkehr über den Weinmarkt hoch zur Burg zu erwarten. Bisher spielen die Fußgänger im Bereich des Weinmarkts eher eine untergeordnete Rolle – wir wollen ihnen in diesem Bereich mehr Raum zugestehen“, so Brehm. Auch für die ansässige Gastronomie sieht Brehm Chancen durch die Verkehrsberuhigung: „Wo der Platz vorwiegend den Menschen und nicht den Autos gehört, lässt man sich auch gerne nieder“, so seine Beobachtung. Da in direkter Umgebung mit dem Parkhaus Hauptmarkt viele Parkplätze vorhanden sind und es auch weiterhin Kurzstellparkplätze in der Umgebung gibt, sei der Wegfall der Parkplätze in diesem Fall vertretbar. Um zu verhindern, dass sich der bisherige Durchgangsverkehr seinen Weg durch die angrenzenden Straßen der Sebalder Altstadt sucht, soll die Bergstraße künftig für den Durchgangsverkehr gesperrt werden. Vorgesehen ist dafür das Abhängen der Bergstraße nördlich des Albrecht-Dürer-Platzes. „Anwohner, Zulieferer, Patienten etc. können auch weiterhin ins Burgviertel fahren – eine reine Durchfahrtssituation als „Abkürzung“ zum inneren Ring wollen wir in unserer schönen historischen Altstadt mit den heute schon vielen Fußgängern aber künftig nicht mehr haben“, so Brehm. Hier steht die Stadt in der Pflicht, alle noch offenen Fragen der Anwohnerschaft zu klären. Wir haben deshalb beantragt, dass es zu den verkehrlichen Fragen auch nochmal eine Informationsveranstaltung für die Betroffenen gibt“, so Brehm und Kayser.

Für eine weitere verkehrliche Entlastung des Bereichs rund um das Deutsche Museum hat die SPD-Fraktion außerdem beantragt, künftig keine Reisebusse mehr in die Augustinerstraße einfahren zu lassen. Auch hier häuften sich in den letzten Jahren die Beschwerden.