Ergänzungsantrag zum Antrag Machbarkeitsstudie vom 16.02.2024
Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,
bereits am 16.2.2024 forderte die SPD-Stadtratsfraktion mittels Antrag die Erstellung einer Machbarkeitsstudie zur Entwicklung des Kaufhof-Gebäudes - im Hinblick auf einen möglichen Kauf durch die Stadt Nürnberg.
Nachdem der Stadtrat am 17.7.2024 den Auftrag für den Erwerb des "Kaufhof-Gebäudes" erteilt hat, wurde der Kauf vollzogen.
Für eine derart weitreichende Entwicklung in dieser Größenordnung braucht die Stadt Nürnberg eine fundierte Grundlage für den Stadtrat zu den weiteren Entscheidungsschritten. Diese gilt es jetzt zu erstellen. Einerseits bezüglich der Wirtschaftlichkeit (siehe unter anderem Antrag vom 16.02.2024 Punkt 3) und anderseits über die Nutzungsmöglichkeiten und die Förderzusagen aus der Städtebauförderung. Dies ist und war Inhalt unseres Antrags.
Wir möchten jetzt Ergänzungen vornehmen die sich aus den laufenden Gesprächen, vor allem aber auch aus unserer Veranstaltung am 18.6.2024 ergeben haben und eine inhaltliche Grundlage für Nutzung des Gebäudes mit Umfeld bilden.
Der erste Konsens war bei der Befragung von Bürger:innen und Expert:innen: Eine Mischnutzung hin zu einem Ort der Bildung bzw. eine zukunftsweisende Multikodierung verschiedener, sich ergänzender Nutzungen. Vorstellbar ist ein „Schaufenster der Wissenschaft in der Innenstadt“ mit Kongressräumen, Gastronomie sowie öffentlich zugänglichen Räumen für Erholung, Genuss und Teilhabe. Dieses Meinungsbild ergab sich aus Gesprächen mit Vertreter:innen der Hochschulen, der Gewerkschaften, Expert:innen für Innenstadtplanung und der Tourismus- und Kongresszentrale.
Expert:innen von der IHK, Messe, techn. Hochschule Nürnberg (UTN), techn. Hochschule (OHM) und Handwerkskammer wie auch weitere relevante Akteur:innen sollten mit Ihrer Expertise und konkreten Vorstellungen auch in die Erstellung der Machbarkeitsstudie mit einbezogen werden.
Die Zwischennutzungsphase bietet die Chance, Konzepte und Ideen zu testen. Wir erachten es daher für sinnvoll, die potenziellen Akteure für eine langfristige Nutzung bereits in der Zwischennutzung eng mit einzubeziehen.
Die SPD-Stadtratsfraktion stellt daher als Ergänzung zu ihrem Antrag vom 16.2.2024 folgenden
Antrag:
Das Wirtschaftsreferat entwickelt zusammen mit dem Stadtplanungsamt die Machbarkeitsstudie mit Nutzungskonzept und bezieht das Kultur- sowie das Sozialreferat mit ein.
Die Verwaltung:
- bezieht Vertreter:innen der beiden techn. Hochschulen, der IHK, der Messe und der Handwerkskammer, Expert:innen für Innenstadtplanung und der Tourismus- und Kongressbranche als potenzielle Nutzer:innen des Kaufhof-Gebäudes in die Erstellung der Machbarkeitsstudie und des Nutzungskonzepts mit ein.
- berücksichtigt die beigefügte Dokumentation mit vielfältigen Möglichkeiten als Ausgangsposition zur Nachnutzung für das Kaufhof-Gebäude, um letztlich in einem Prozess eine zukunftsweisende Leitidee heraus zu entwickeln, die dem Standort und der Zukunft unserer Innenstadt Rechnung trägt.
- schafft ein Zwischennutzungskonzept, in das die potenziellen Akteure für eine zukünftige Nutzung von Anfang an eng mit eingebunden werden.
- bezieht, im Sinne einer familienfreundlichen Innenstadt, die dauerhafte Schaffung eines "Raumes für Familien" in die Erstellung der Machbarkeitsstudie mit ein und nutzt die Zwischennutzungsphase zur Ermittlung dahingehender Bedarfe und zur Erprobung von Konzepten.
- legt der Machbarkeitsstudie überschlägige Wirtschaftlichkeitsberechnungen für das Parkhaus und das Warenhaus, sowohl für die Zwischennutzung als auch für verschiedene vorstellbare Nutzungskonzepte, bei.
Mit freundlichen Grüßen
Ihre Ansprechpartnerin
Christine Kayser
Fraktionsvorsitzende und
stadtplanungspolitische Sprecherin