Es ist eine weltweite Bewegung. Seit einigen Jahren erobern sich Bürgerinnen und Bürger in den großen Metropolen rund um den Globus Stück für Stück öffentlichen Raum zurück. Das Zauberwort heißt Urban Gardening. Die Bewegung hat verschiedene Wurzeln und ist weitaus älter als der momentane Trend, der zurzeit in den verschiedensten Varianten die deutschen Innenstädte erobert. Genau genommen sind die Schrebergärten des 19. Jahrhunderts die Vorläufer von Urban Gardening. Damals wie heute ging es darum, dass sich die Stadtbevölkerung mit selbstangebautem Gemüse versorgt.

In der Sebalder Altstadt wurde im Frühjahr 2013 ein vergessener Platz aus seinem Dornröschenschlaf erweckt. Der Innenhof im Karree zwischen Heugäßchen, Martin-Treu-Gasse und Judengasse befindet sich auf einer Tiefgarage. Größere Investitionen sind nicht geplant, da die in die Jahre gekommene Tiefgarage von ihren privaten Eigentümern in den nächsten Jahren saniert werden müsste. Und genau hier lag die Chance. Nürnberger Bürgerinnen und Bürger übernahmen die Regie für diese Fläche und gestalteten einen temporären Pocket-Park.

Auf einem Altstadtrundgang im Rahmen der Veranstaltungsreihe "Freitags ab Vier" der SPD-Stadtratsfraktion mit unserer Stadträtin Christine Kayser im vergangenen Jahr wurden wir auf diesen Innenhof aufmerksam und erkannten sofort das Potential, das hier schlummerte. SÖR’s Kaufmännischer Leiter Ronald Höfler, der ebenfalls zugegen war, signalisierte sofort, dass wir diesen kleinen Platz bespielen können, wenn wir uns mit dem Liegenschaftsamt einig werden. Die Idee war geboren, ein Konzept schnell geschrieben. 

SÖR stellt uns den Mutterboden, einen ausrangierten Bauwagen und alte Parkbänke zur Verfügung. Die Sparkasse unterstützt das Bürgervorhaben mit 2.000 € und vermittelt uns einen Graffiti-Künstler, der den Bauwagen mit Phantasie und Farbe verschönert. Die ersten Anwohner waren schnell gewonnen. Beim Sebalder Hofgärtchen kann jeder mitmachen! Schauen Sie doch einfach mal vorbei!