Nürnberg braucht seriöse Planungen statt Pressestatements

SPD-Stadtratsfraktion: Die Stadt Nürnberg muss ihre Kommunale Planungshoheit ernstnehmen!

Die SPD sieht das Vorgehen der CSU als kritisch an, bereits jetzt möglichen Investoren den Totalabriss des denkmalgeschützten Kaufhof-Gebäudes in Aussicht zu stellen. Die Abschreibung für den Denkmalschutz könnte sogar ein Vorteil sein.

„Grundsätzlich halten wir ein Kongresszentrum für eine mögliche Option für eine neue Nutzung des Kaufhof-Gebäudes. Der Bedarf wurde ja durch mehrere Studien bereits in den letzten Jahren belegt“, sagt die Vorsitzende der SPD-Stadtratsfraktion Christine Kayser.

Die SPD-Stadtratsfraktion fordert deshalb eine Machbarkeitsstudie für die Entwicklung des Kaufhofgebäudes, die im größeren Umgriff den City Point mit einschließt.

„Fachleute müssen erarbeiten: was macht Sinn, was ist möglich?“ so Christine Kayser „dann kann der Stadtrat der Stadt Nürnberg auf fundierten Grundlagen sinnvolle Weichen stellen und entscheiden.“

Mögliche Prüfungsaufträge wären: Kann die Messe so ein Projekt selbst umsetzen? Sollte die Stadt eine eigene Gewerbeentwicklungsgesellschaft gründen? Welche finanziellen Vorteile kann die Abschreibung für den Denkmalschutz bringen? Wieviel Geld gibt der Freistaat Bayern dazu? Wie sieht ein erfolgsversprechender Nutzungsmix für die Innenstadtbelebung aus? Gehört Kultur mit dazu?

Einem Investorenmodell, bei dem die Stadt langfristig teure Verpflichtungen für eine Rückmietung eingeht, steht die SPD kritisch gegenüber.

„Eine städtische Investition an diese wichtige Stelle zu setzen, könnte langfristig für die Zukunft der Innenstadt ein Motor sein,“ erläutert Kayser. „Wenn wir auf die ewige Baugrube am Aufseßplatz blicken oder den Baufortschritt am Gebäude des ehemaligen Schuh Leisser anschauen oder den City Point betrachten, sehen wir, dass der Vorschlag Abriss allein für eine sinnvolle Innenstadtentwicklung zu kurz gesprungen ist.“

Auch das Thema Nachhaltigkeit – Stichwort graue Energie – sollte unbedingt berücksichtigt werden. Der Erhalt des Kaufhofgebäudes ist mit Sicherheit energiesparender und nachhaltiger als der Abriss und die Errichtung eines Neubaus.

In der Machbarkeitsstudie sollte auch über einen Zwischennutz evtl. mit unserem „Raumkompass“ zusammen vor Schläge setzen.

„Wir befürworten die Weiterentwicklung des Kongressstandorts. Dabei muss aber darauf geachtet werden, dass es zu keinen Kanibalisierungseffekten mit der Meistersingerhalle kommt“, so der wirtschaftspolitische Sprecher der Fraktion, Dr. Ulrich Blaschke.

Die weit fortgeschrittenen Planungen für ein Kongresszentrum mit Konzertsaal an der Meistersingerhalle wurde von der CSU 2020 ins Moratorium gesetzt.

„Bis heute wartet Nürnberg noch auf eine Antwort aus München auf die Denkpause. Die Meistersingerhalle muss auch dringend saniert werden. Statt bei unseren sanierungsbedürftigen Großprojekten für Klarheit und Sicherheit zu sorgen, wirft Herr Söder jeden Monat eine neue große und teure Idee für Nürnberg in den Raum.“ so Kayser.

Kontakt:
Christine Kayser und  Dr. Ulrich Blaschke